Kommentierte News

17.04.2001 Keine News ? Doch ! Aber keine Zeit...
Aus Zeitmangel komme ich momentan leider nicht dazu hier regelmässig die interessanten News zu sammeln/linken/kommentieren, da ich an meiner Dipl.Arbeit schreibe. Ich werde aber versuchen in nächster Zeit ein paar Artikel online zu stellen.
23.03.2001 Cebit: Paradies für Datenschnüffler ?
Wer ein Notebook mit Wireless-LAN besitzt, kann sich auf der Cebit als Datensammler betätigen. In Halle 11 gibt es haufenweise Stände, die mit WLAN vernetzt sind, aber keine Verschlüsselung aktiviert haben. So kann man, ohne sich einzuloggen, z.B. POP3-Passwörter mitlesen. Dabei wäre es nur nötig WEP (Wired Equivalent Privacy) einzuschalten.
Und ich dachte immer auf der Cebit sind die ganzen IT-Experten vertreten, und dann sowas. Selbst schuld wenn man sich so ungeschickt verhält.
23.03.2001 Wirklich Sicherheitslücke in PGP
Die beiden tschechischen Kryptologen Klima und Rosa haben jetzt auf ihrer Website nähere Informationen zum Problem mit privaten Keys veröffentlicht. So wie es aussieht, sind Private Keys dann in Gefahr, sobald ein Angreifer physisch Zugriff auf den Key hat. Dann kann er einige Bytes des Keys verändern, ohne daß der verschlüsselte Key unbrauchbar wird. Wird dann eine mit diesem veränderten Schlüssel kodierte Nachricht analysiert, kann der unverschlüsselte Private Key extrahiert werden. Dazu ist es nicht nötig, die Passphrase zu kennen.
Die Krypto-Kampagne der Zeitschrift c't wird übrigens fortgesetzt, da davon ausgegangen werden kann, daß der Zertifizierungs-Key der c't-CA nicht kompromittiert wurde. Läßt man sich auf der Cebit von der c't-CA einen Schlüssel erstellen/signieren, muß man nur darauf achten, daß der Schlüssel definitiv nicht in fremde Hände gelangt.
Ich persönlich werde mir allerdings einen neuen Schlüssel generieren, sobald Network Associates (der PGP-Hersteller) einen entsprechenden Patch herausgebracht hat.
23.03.2001 Mehr Abhörbefugnisse für Geheimdienste
Bezüglich einer Ende März anstehenden Lesung des Bundestags, die sich um die Novellierung des G-10 Gesetzes dreht, kommt Kritik an den voraussichtlichen Änderungen auf.
So wie es aussieht, scheinen Geheimsdienste mehr Abhörbefugnisse zu erhalten, statt weniger. Weiterhin sollen Erkenntnisse der Geheimdienste zur Strafverfolgung genutzt werden dürfen. Auch sollen zukünftig Polizisten - statt wie bisher Richter - entscheiden dürfen, wann Daten gelöscht werden.
Bündnis-Grüne und Datenschutzbeauftrage kritisieren diesen Entwurf.
22.03.2001 Sicherheitsproblem in PGP gefunden
Zwei Kryptologen aus Tschechien haben herausgefunden, daß Informationen innerhalb eines Private Key unzureichend gesichert sind. Dadurch sei es möglich mit einer abgefangenen signierten Meldung und dem verschlüsselt abgespeichertem Private Key den unverschlüsselten Private Key zu rekonstruieren.
Nähere Informationen wollen Vlastimil Klima und Thomas Rosa noch heute auf ihrer Webseite veröffentlichen. Es ist noch nicht klar, ob alte Private Keys weiterverwendet werden können. Daher hat die c't ihre Kryptokampagne erstmal gestoppt.
22.03.2001 Steuererklärung über Internet abgeschaltet
Die bisher über die Software Elster mögliche Steuererklärung per Internet wurde nun wegen Sicherheitsmängeln der Software abgeschaltet. Stiftung Warentest untersuchte die Software und bemängelte fehlende Zertifikate und unzureichende Verschlüsselung.
22.03.2001 Rheinland-Pfalz: erstes Bundesland mit digitaler Signatur ?
Behörden und Gerichte in Rheinland-Pfalz sollen bald die elektronische Unterschrift akzeptieren, beschloß kürzlich das Landeskabinett in Mainz. Zwar fehlen noch einige Rahmenbedingungen, doch die sollen schnellstmöglich folgen.
Allerdings sollen zuerst nur Behörden die digitale Signatur einsetzen, die Bürger werden erst später die Möglichkeit erhalten elektronisch zu unterschreiben.
22.03.2001 Ein politischer Wurm der sich entschuldigt
Seit kurzem ist ein Wurm namens "Injustice" in Umlauf. Er hat noch nicht viel Schaden angerichtet, aber das ist auch nicht seine Zielsetzung sondern politische Propaganda: "Sie brauchen keine Angst zu haben. Das ist ein harmloser Virus. Er wird Ihrem System nichts tun. Die Absicht ist, den palästinensischen Menschen zu helfen, in ihrem eigenen Land in Frieden zu leben." So lautet eine der Meldungen des Virus.
Der Wurm verbreitet sich über das Adreßbuch von Microsoft Outlook, auch 25 Adressen der israelischen Regierung werden mit einer Kopie bedacht. Außerdem werden sechs IE-Fenster mit palästinensischen Websites geöffnet.
Ok, der Wurm versucht freundlich zu bleiben, sonst würde der Schuß sofort nach hinten losgehen. Trotzdem möchte ich selber entscheiden wann ich mir welche Website anschaue bzw. wann ich welche Email verschicke.
19.03.2001 DIe erste illegale Primzahl ?
Primzahlen sind in der Kryptologie schon immer von besonderer Bedeutung gewesen, doch jetzt gibt es eine ganz besondere Primzahl:
			4856507896573978293098418946942861377074420873513579240196520736
			6869851340104723744696879743992611751097377770102744752804905883
			1384037549709987909653955227011712157025974666993240226834596619
			6060348517424977358468518855674570257125474999648219418465571008
			4119086259716947970799152004866709975923596061320725973797993618
			8606316914473588300245336972781813914797955513399949394882899846
			9178361001825978901031601961835034344895687053845208538045842415
			6548248893338047475871128339598968522325446084089711197712769412
			0795862440547161321005006459820176961771809478113622002723448272
			2493232595472346880029277764979061481298404283457201463489685471
			6908235473783566197218622496943162271666393905543024156473292485
			5248991225739466548627140482117138124388217717602984125524464744
			5055834628144883356319027253195904392838737640739168912579240550
			1562088978716337599910788708490815909754801928576845198859630532
			3823490558092032999603234471140776019847163531161713078576084862
			2363702835701049612595681846785965333100770179916146744725492728
			3348691600064758591746278121269007351830924153010630289329566584
			3662000800476778967984382090797619859493646309380586336721469695
			9750279687712057249966669805614533820741203159337703099491527469
			1835659376210222006812679827344576093802030447912277498091795593
			8387121000588766689258448700470772552497060444652127130404321182
			610103591186476662963858495087448497373476861420880529443
			
Tippt man nämlich diese Primzahl in hexadezimaler Form in einen Hexeditor und schickt die so entstandene Datei durch deb Entpacker gunzip, so erscheint der C-Code der DVD-Entschlüsselungsroutinen, wie sie in DeCSS verwendet werden. Da die Verbreitung von DeCSS nach dem Urteil eines amerikanischen Gerichts illegal ist, fragen sich die Entdecker des Zahlenspiels, Prime Curious, ob dies die erste illegale Primzahl ist ?
Entstanden ist die Primzahl, indem man den DeCSS Source Code mit gzip komprimierte und die entstandene Bytefolge als den Beginn einer Primzahl interpretierte. Nach dem eine Primzahl gefunden war, deren erste Bytes mit der Bytefolge übereinstimmte, die gzip ausspuckte, war das Zahlenspiel komplett. gunzip ignoriert nämlich überflüssige Bytes, wenn sich die Bytes zu Beginn als normales Archiv entpuppen.
Ich muß zugeben, daß mich dieses Zahlenspiel ziemlich begeistert hat :) Ich möchte mal wissen, wie die Gerichte mit dieser Primzahl umgehen wollen. Eine Verbreitung einer stinknormalen Primzahl kann einem doch wohl niemand verbieten, oder ?
19.03.2001 Bundeswehr verbannt Microsoft Software
Zukünftig werde die Bundeswehr in sicherheitsrelevanten Bereichen keine Microsoft Software mehr einsetzen, so berichtet der Spiegel. Da die NSA die Source Codes der Microsoft-Produkte besitze, könnte der US-Geheimdienst selbst verschlüsselte Daten mitlesen.
Dies paßt zur Empfehlung des Echolon-Ausschußes, künftig auf Open Source Software zu setzen.
Auch das auswärtige Amt legte Pläne auf Eis, mit seinen Auslandsvertretungen Video-Konferenzen zu führen, da der Staatssekretär von der Telekom erfuhr, daß aus technischen Gründen alle Satellitenverbindungen über Denver (Colorado) geleitet werden.
Die Bundeswehr hat den richtigen Schritt getan, jetzt sollten sich Firmen und auch Privatpersonen mal Gedanken machen, ob sie für die NSA ein offenes Buch sein möchten. Echelon wird immer Wirtschaftsspionage vorgeworfen, mit mehr OpenSource Software und anständiger Verschlüsselung (z.B. PGP) hätte es Echelon wahrscheinlich schwerer.
16.03.2001 Recht auf anonyme Meinungsäußerung
Laut eines Berichts der New York Times hat eine amerikanische Firma die Aufdeckung der Identität eines anonymen Posters gefordert, der angeblich verleumderisch über die Firma geschrieben hat. Das Beste dabei: Die Firma selbst wollte in dem Verfahren anonym bleiben ! Mega-LOL ! Zum Glück hat das Gericht die Forderung abgewiesen.
Lest mehr im Artikel auf Slashdot.
16.03.2001 Echelon-Ausschuß mit ersten Untersuchungsergebnissen
Nach einem halben Jahr stellte der nicht-ständige Echelon-Untersuchungsausschuß einige Empfehlungen vor. Der Ausschuß verfügt über keine besonderen Rechte zur Akteneinsicht, daher konnten nur öffentliche Quellen untersucht werden. Trotzdem kam der Ausschuß zu dem Schluß, daß EU-Behörden in Zukunft nur noch verschlüsselte E-Mail und OpenSource Software einsetzen sollten. Weiterhin soll die Wirtschafts-Spionage durch bilaterale Abkommen eingedämmt werden.
Dem Echelon-System wird nachgesagt, daß es in der Lage ist, weltweit die elektronische Kommunikation abzuhören und mittlerweile hauptsächlich zur Wirtschaftsspionage eingesetzt wird.
Die Empfehlungen des Ausschusses bezüglich verschlüsselter E-Mail erscheinen mir etwas spät, ich hätte PGP oder ähnliches schon seit Ewigkeiten im Einsatz, wäre ich eine Behörde. Die Empfehlung zukünftig auf OpenSource zu setzen, erfreut natürlich die Linux-Gemeinde :)
16.03.2001 US-Behörden: Ein Paradies für Hacker ?
Ein Viertel aller US-Regierungsstellen weise Sicherheitsmängel in den Cmputersystemen auf, so eine Untersuchung der GAO (general accounting office). Besonders deutlich wurde dies bei der internen Steuerbehörde (IRS). Dort können Bürger ihre Steuererklärung online abgeben. Eine im Auftrag der Regierung agierende Hackergruppe konnte mühelos auf alle Daten der Bürger zugreifen, Änderungen wären auch möglich gewesen. Der Einbruch wurde von der Behörde nicht einmal bemerkt, trotzdem verkündete der Leiter großmundig, daß es bisher nie einen Hackerangriff auch seine Behörde gegeben habe.
LOL, sag ich da nur. Wer weiß wer sich da schon alles rumgetrieben hat. Und ich fürchte daß die Situation hier in Deutschland nicht besser ist. Es wäre vielleicht gar nicht so schlecht wenn mal ein paar fähige Hacker die Sicherheitslücken der deutschen Behörden aufdecken würden.
16.03.2001 Viren auf dem Vormarsch
Die Zahl der Virenangriffe ist, verglichen mit dem Vorjahr, in den letzten Monaten stark angestiegen, das ist eines der Ergebnisse einer Sicherheitskonferenz, die kürzlich in Singapur stattfand. Die Experten erwarten für die Zukunft noch mehr und gefährlichere Virenattacken.
Ein Beispiel sei der vor kurzem aufgetretene W32/Magistr@MM, der sehr effiziente Verbreitungsroutinen mit aggressiven Schadroutinen kombiniert. Es ist ein Windows-Virus, daher können sich Linux-User wieder entspannt zurücklehnen. Wer jedoch Outlook oder Netscape Messenger benutzt, muß besonders vorsichtig sein, da der Virus die Adreßbücher dieser Programme zur Verbreitung benutzt. Er kann sich allerdings auch über Netzlaufwerke und das Windows-Adreßbuch verbreiten.
Einen Monat nach Verbreitung schlagen dann die Schadroutinen zu, indem sie versuchen alle erreichbaren Dateien zu löschen, das CMOS zu überschreiben und evtl. sogar das FlashBios zu löschen.
Dieser Virus ist natürlich sehr aggressiv, aber ist im Grunde nichts Neues, er kombiniert nur schon bekannte Techniken. Daher sollte man nicht in Panik verfallen, sondern alles tun um sich gegen Viren zu schützen, es ist durchaus möglich sich gegen Virenschäden effektiv abzusichern. Dazu gehört natürlich ein aktueller Virenscanner und auch Disziplin. Nämlich die Disziplin verdächtige Mailanhänge nicht zu öffnen, auch wenn sie von Bekannten kommen. Und schon gar nicht sollte man irgendwelche Executables, die ungeprüft aus dem Netz stammen, ausführen.
14.03.2001 US-Firmen: Datenschutz ist zu teuer
Eine Gruppe bekannter US-Firmen (darunter Microsoft, AOL, Sun und AT&T) haben mehrere Studien veröffentlich, denen zu Folge ein besserer Datenschutz immense Kosten verursachen würde. Diese Kosten würden natürlich auf die Kunden umgelegt werden, bieten also ein gutes Argument erst gar keinen besseren Datenschutz einzuführen.
Die Taktik scheint leicht zu durchschauen. Die Firmen haben keine Lust zu mehr Datenschutz verdonnert zu werden, also wird mit Hilfe des Geldes (immer ein gutes Argument) das ganze in ein schlechtes Licht gestellt. Ich persönlich bin aber bereit für mehr Datenschutz z.B. beim Onlinekauf auch etwas mehr zu zahlen.
13.03.2001 WebWasher - Nützliches Surf-Tool
WebWasher ist ein als http-Proxy arbeitendes Tool, welches WerbeBanner und andere Elemente von Webseiten automatisch ausblenden kann. Es unterstützt die gängigsten Bannerformate (inkl. selbstdefinierte) und hilft auch gegen Server, die das Surfverhalten der Benutzer ausspionieren wollen, indem es entssprechende Teile der URL ausfiltert.
Webwasher ist für Privatanwender kostenlos und für Linux und Windows erhältlich.
13.03.2001 Die Suche nach dem WEF-Hacker
Auf der Suche nach dem WEF-Hacker scheint die Genfer Justiz einen kleinen 2-Mann Provider stark unter Druck gesetzt zu haben. Unter Androhung von Beugehaft habe man Informationen über einen Kunden des Providers TcNet verlangt. Allerdings konnte die Justiz keine Genehmigung zur Überwachung des Fernmeldeverkehrs vorweisen, obwohl dies bei Providern erforderlich ist.
Anfang Februar wurden Rechner des Weltwirtschaftsforums (WEF) gehackt und am 23.2. wurde ein 20jähriger Verdächtiger festgenommen, der allerdings aufgrund der unsicheren Beweiselage wieder auf freiem Fuß ist.
13.03.2001 Filtersoftware: Schutz oder Zensur ?
Eine Negativliste der Filtersoftware Cyber Patrol von SurfControl enthielt einen Eintrag, der den Zugriff auf den IT-Newsdienst "The Register" sperrte. Der Newsdienst hatte über eine Software names "Peacefire" berichtet mit der man Cyber Patrol aushebeln kann.
Da die Negativliste von SurfControl auch von anderen Firewallprodukten übernommen wird, war der Zugriff auf The Register von vielen Rechnern nicht mehr möglich. Mittlerweile ist nur noch der direkte Zugriff auf den News-Artikel über Peacefire gesperrt, aber die Macher von The Register sind trotzdem sauer auf SurfControl: "Nach einem alten Sprichwort sollte man keinen Streit mit Leuten provozieren, die ihre Tinte literweise kaufen. Die Version dieser Weisheit fürs 21. Jahrhundert lautet: Man sollte keinen Streit mit einer Mainstream-Website anfangen, die mehr als eine Millionen Leser pro Monat hat. Aber Cyber Patrols 'lamebrains' suchen den Streit mit uns."
Meiner Meinung nach sollte man FIltersoftware sowieso boykottieren, es sei denn man will nur seine Kids mit einer selbsterstellten Negativliste am Surfen hindern. Woher weiß ich sonst, ob alle Einträge der Negativliste auch wirklich berechtigterweise dort drin sind ? Sind die Ersteller der Liste auch kompetent und unabhängig genug ? Desweiteren ist Aufklärung immer noch Verboten und Zensur vorzuziehen.
13.03.2001 Untersuchungsausschuß findet keine Beweise für Echelon
Ein Mitglied des EU-Ausschusses zur Prüfung von Informationen über Echelon gab vor einigen Tagen bekannt, daß noch keine stichhaltigen Beweise für die Existenz von Echelon vorlägen. Als EU-Parlamentarier hat man keine Möglichkeit die Aktivitäten von Geheimdiensten zu untersuchen. Da frage ich mich wieso dieser Ausschuß überhaupt eingerichtet wurde, wenn er eh nicht genug Kompetenzen hat um die interessanten Fragen zu klären.
Desweiteren werde das Echelon-System laut Gerhard Schmid (SPD) überschätzt. Ein Land alleine könne nicht die gesamte elektronische Kommunikation abhören. Zur weiteren Klärung ist ein Besuch der Parlamentarier in den USA geplant.
11.03.2001 Den Amerikanern geht der EU-Datenschutz zu weit
Eine Anhörung in einem US-Kongreßausschuß führte zu heftiger Kritik einiger US-Politiker an der neuen EU-Datenschutzrichtlinie. Die Richtlinie fordert, daß Daten europäischer Bürger nur in solche Länder exportiert werden dürfen, die einen ähnlich guten Datenschutz haben wie die EU.
Dies würde Handelsschranken aufbauen und die EU würde der USA ihren Willen aufzwängen wollen, so US-Politiker. Lachhaft, kann ich da nur sagen. Da werden mal wieder wirtschaftliche Interessen über die Interessen der (europäischen) Bürger gestellt. Und daß die EU den Amerikaner Bedingungen für den Handel auferlegt, scheint sehr an der Ehre der Amis als "freie" Nation zu kratzen, der niemand etwas zu sagen hat.
11.03.2001 Traue keinem elektronischen Spielzeug
Immer öfter spionieren kleine elektronische Gadgets den Benutzer aus. MP3-Player übertragen Höhrgewohnheiten, selbst Pulsmesser versorgen den Hersteller mit Daten. Und nicht immer wird man als Benutzer gefragt, ob man seine Daten wirklich preisgeben möchte. Vorsicht ist immer geboten, wenn irgendein Dienst angeboten wird, der eine Netzverbindung oder gar eine Verbindung zum Hersteller benötigt. Näheres im Heise-Artikel. Hat man die Möglichkeit den Netzverkehr mit einem Packet-Sniffer abzuhören, sollte man dies besser tun.
11.03.2001 Auf dem Weg zur digitalen Unterschrift: Bundesrat stimmt Signatur Gesetz zu
Der Bundesrat hat letzten Freitag das neue Gesetzt zur digitalen Signatur gebilligt, damit ist die Umsetzung einer EU-Richtlinie vollzogen. Durch sie wird in Zukunft die digitale Unterschrift eine handschriftliche ablösen können. Dazu fehlen allerdings noch einige kleine Gesetzesänderung, die aber in den nächsten Wochen auf den Weg gebracht werden sollen.
11.03.2001 NSA betreibt Open Source Projekt für Linuxsicherheit
Die NSA (National Security Agency, scherzhaft "Never Say Anything" oder "No Such Agency") betreibt seit Dezember 2000 ein Open Source Projekt namens SELINUX (Security Enhanced Linux), daß sich zur Aufgabe gemacht hat die Sicherheit unter Linux entscheidend zu verbessern. Dies wird erreicht, indem das System den Betreiber dazu zwingt eine Sicherheitspolitik inklusive Zielen festzulegen. Das ganze System ist ein Zusatz zum Kernel (momentan als Patch für den 2.2.12er Kernel, Versionen für neuere Kernel stehen auf der ToDo-Liste) und stellt auch modifizierte Utilities wie z.B. ps bereit.
Erstaunlich ist, daß so ein Projekt von einer Organisation wie der NSA stammt, die bisher nicht unbedingt für ihre Offenheit bekannt war. Dieses Projekt dient natürlich dazu, die Systeme der NSA besser zu schützen, aber natürlich profitiert auch die Linux-Community davon. Das ganze steht unter der GPL und für Entwickler steht eine Mailingliste zur Verfügung.
09.03.2001 Datenschutzbeauftragte sehen Anonymität im Internet in Gefahr
Die Forderung der Innenminister die digitalen Spuren der Internetnutzer aufzuzeichnen und zu speichern, stößt bei den Datenschutzbeauftragten des Bundes und der Länder auf wenig Gegenliebe. Sie halten dies für unverhältnismäßig. Ich übrigens auch. Nachdem das Internet recht lange ein quasi "rechtsfreier Raum" war, scheinen einige Politiker jetzt alles wieder gut machen zu wollen, indem sie das Internet unter ihre Fuchtel bringen. Ich frage mich nur, warum plötzlich im Internet die persönlichen Daten weniger geschützt werden sollen als im "normalen" Leben...
09.03.2001 Du bist ein rückgratloser Nerd ?? Die NSA sucht Dich !!
Auf einer eigens eingerichteten Webseite kann man sich für einen Job bei der NSA bewerben. Es werden traumhafte Arbeitsbedingungen geboten, sein Gewissen muß man aber höchstwahrscheinlich zu Hause lassen..
Ausführlicher gibt's das Ganze im Heise-Artikel
07.03.2001 Payback-System unter Beschuß
Das "Kunden-Ausspionier-System" Payback versuchte bisher unter dem Deckmantel des Rabatt-System den gläsernen Kunden zu schaffen. Jetzt hat ein Landgericht zwei Klauseln des Anmeldeformulars aus Datenschutzgründen beanstandet und deren weitere Verwendung untersagt. Also: nicht auf die ätzende Werbung reinfallen, man bekommt nichts umsonst !
06.03.2001 Das Copyright und die Digitalisierung
Im Zuge der Digitalisierung unserer ganzen Gesellschaft gebe ich dem Copyright immer weniger Chancen. Daß Musikdateien im Internet getauscht werden, ist meiner Meinung nach nicht mehr zu verhindern, egal wie das Urteil gegen Napster aussieht. Sobald die technischen Möglichkeiten da sind, werden sie auch genutzt. Ich glaube, daß Informationen und alle nicht-physikalischen Güter wie Musik, Software, Algorithmen, sich einerseits nicht durch Copyrights schützen lassen und es andererseits auch garnicht wünschenswert ist, wenn bestimmte Informationen nur bestimmten Personen zugänglich sind (Personen, die zahlen). Einen interessanten Artikel, der diesen Themenbereich behandelt, gabs heute im Heise-Newsticker. Ein Wissenschaftsphilosoph stellt seine Sicht der Dinge dar.
06.03.2001 Sniffer für Dummies
Ein amerikanisches Startup-Unternehmen macht Geschäfte mit dem Unwissen vieler Windows-User. Offene Sicherheitslöcher werden als Filesharing-Alternative verwendet, Microsoft sei Dank ! Also erst Heise-Artikel lesen und dann das Loch stopfen (wenn man denn eins hat) !
06.03.2001 Die NSA-EU-Connection macht weiter Schlagzeilen
Journalisten rennen der EU-Kommission anscheinend momentan die Türen ein, doch die wiegelt ab. Die Zusammenarbeit mit der NSA sei doch nicht sooo eng. Jaja, wer's glaubt. Im Heise-Artikel wird auch erwähnt, daß die Amerikaner bei GATT-Verhandlungen oft die Position der Europäer schon vorher kannten. Wenn das nicht verdächtig ist...
05.03.2001 Die Abhörmethoden des CIA
Der CIA hat eine Software entwickelt, die aus aufgezeichneten Telefongesprächen automatisch Text erzeugt. Dabei können Geschlecht und Personen unterschieden und für spätere Erkennung gespeichert werden. Wenn man das so liest kann einem langsam unheimlich werden. Technisch gesehen steht einem totalen Überwachungsstaat nichts mehr im Wege. Ich frage mich nur wer kontrolliert, daß solche Techniken nicht auch auf breiter Basis angewendet werden.
02.03.2001 Kann die NSA die Kommunikation der EU-Kommision abhören ?
Die EU-Kommission arbeitet eng mit der NSA, die das Lauschsystem Echelon aufbaute, zusammen. Im Zuge dieser Zusammenarbeit checkt die NSA regelmäßig die Sicherheitssysteme der Kommission. Wer jetzt auf die Idee kommt, die NSA könnte mehr im Sinn haben als nur helfen, der steht nicht ganz allein da...
02.03.2001 Doch noch Software-Patente ?
Die EU-Kommission treibt die Richtlinie zu Software-Patenten voran. Etwas zu schnell wie u.a. auch die EuroLinux Allianz, die schon Unterschriften gegen Software-Patente sammelte, meint. Hier übt wieder eine Patentlobby Druck aus, die mit dieser Taktik ihre Profite schützen will, die durch OpenSource gefährdet scheinen. Daß damit die Entwicklung von OpenSource Software immer schwieriger wird, ist dabei natürlich egal. Ebenso werden kleine Firmen Probleme bekommen, die sich nicht teure Patente und Lizenzen leisten können. Jeder, der an Innovation interessiert ist, sollte sich gegen Software-Patente einsetzen.
01.03.2001 In Nordkorea gibt es kein Internet
Aber die Nordkoreaner sind nicht die einzigen, die von totaler Kontrolle über das Netz träumen. Daß es trotzdem bisher keiner Regierung gelungen ist, das Internet völlig unter Kontrolle zu bringen, erleichtert mich. Man sollte daran arbeiten, daß es auch so bleibt.
28.02.2001 Ein Lichtblick für den Datenschutz
Die IETF hat einen neuen, auf IPv6 basierenden Standard entwickelt, der Datensammlern das Leben schwerer macht. Schade nur, daß IPv6 sich bisher kaum durchgesetzt hat. Dumm, daß die Amerikaner noch genug IP-Nummern haben, sonst sähe das anders aus.
27.02.2001 Ferrero geht gegen Gnutella vor
Der Name der "familienfreundlichen Nuß-Nougat-Creme" soll nicht in Verbindung mit einem "virtuellem Konglomerat aus Urheberrechtspiraten und Kinderpornofreunden" gebracht werden.
Es ist wirklich nett in welche Ecke zigtausende Gnutella User gedrängt werden. Die Idee, das süße Zeug zur "Chocolata non grata" zu erklären ist wirklich nicht schlecht. Diese Abmahnwellen, gegen die man als Privatmann ohne heftige finanzielle Rückendeckung keine Chance hat, können einem schon bedenklich erscheinen.